Merke Nr. 1 auf jeder Chinareise: Du bist nie die einzige,
die Deutsch spricht, es gibt immer andere, die dich verstehen, gerade, wenn du
in „International Youth Hostels“ unterwegs bist. Elli und ich haben während
unserer Reise diese Regel öfter mal vernachlässigt. Sind wir es doch von
Liuzhou gewöhnt, über jeden sprechen zu können, ohne dass es derjenige bemerkt,
sieht es in den internationalen Großstädten schon anders aus.
Panne Nr. 2 ist schnell erzählt. Wir standen am
Zugticket-Automat in Suzhou, als zwei westliche Leute vor Elli anfangen zu
reden. Ich wartete gerade an einer anderen Schlange, so dass sie über alle
Leute hinweg rief: „Sassi, das sind Spanier!“ Der Mann vor ihr schaute sie
entgeistert an und sagte: „ Falsch, Italiener. Du bist Deutsch?“ Dann ging er.
Elli war rot wie eine Tomate.
Panne Nr. 3 passierte auch in Suzhou, im „Garten des
Meisters der Netze“. Wir waren gerade fertig mit unserem Rundgang und wurden
kurz vor Ende in ein kleines Café mit allerlei Kunstobjekten geleitet. Wir
schauten uns eine Weile um, während eine Gruppe 40+ler an den Tischen an ihrem
Kaffee nippte. Ich warf Elli einen vielsagenden Blick zu und sie sagt: „Nur
alte Leute hier, und wir.“ Kaum war dieser Satz gesprochen, tadelt der große,
aschblonde Mann hinter ihr seine Frau extra laut: „Liebling, du musst auch
deine Tasse zurückbringen.“, guckt aber nicht seine Frau dabei an, sondern uns.
Ich muss lachen. Irgendwie sind uns das zu viele Deutsche hier. Es hat auch
seine Vorzüge, wenn dich niemand versteht.
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