Freitag, 30. Januar 2015

Unsere größten Pannen



Merke Nr. 1 auf jeder Chinareise: Du bist nie die einzige, die Deutsch spricht, es gibt immer andere, die dich verstehen, gerade, wenn du in „International Youth Hostels“ unterwegs bist. Elli und ich haben während unserer Reise diese Regel öfter mal vernachlässigt. Sind wir es doch von Liuzhou gewöhnt, über jeden sprechen zu können, ohne dass es derjenige bemerkt, sieht es in den internationalen Großstädten schon anders aus. 

Panne Nr. 1: Wir waren gerade von unserer ersten Erkundungstour in Shanghai zurück und warteten, um beim Hostel-Personal etwas nachfragen zu können. Vor mir war aber ein Mann an der Reihe, der mit seiner Klimaanlagen-Fernbedienung in der Hand,  die Hosteldame komplett für sich beanspruchte. Ich informiere Elli, die gerade erst dazu stößt, etwas herablassend: „Der lässt sich erstmal die Klimaanlagen-Fernbedienung erklären.“ Dann schüttele ich den Kopf und Elli lacht. Gerade in diesem Moment dreht sich der Herr um und kontert: „Ja, kannst du es besser?“ Ich war so geschockt, dass ich zuerst gar nichts sagen konnte. Nach ein paar Sekunden stottere ich in höchster Tonlage: „N-n-n-nein.“ Jetzt was es an ihm, zu lachen. Zum Glück war er ein ganz sympathischer Sachse, der allerdings aussah wie ein Iraner o.ä


Panne Nr. 2 ist schnell erzählt. Wir standen am Zugticket-Automat in Suzhou, als zwei westliche Leute vor Elli anfangen zu reden. Ich wartete gerade an einer anderen Schlange, so dass sie über alle Leute hinweg rief: „Sassi, das sind Spanier!“ Der Mann vor ihr schaute sie entgeistert an und sagte: „ Falsch, Italiener. Du bist Deutsch?“ Dann ging er. Elli war rot wie eine Tomate.



Panne Nr. 3 passierte auch in Suzhou, im „Garten des Meisters der Netze“. Wir waren gerade fertig mit unserem Rundgang und wurden kurz vor Ende in ein kleines Café mit allerlei Kunstobjekten geleitet. Wir schauten uns eine Weile um, während eine Gruppe 40+ler an den Tischen an ihrem Kaffee nippte. Ich warf Elli einen vielsagenden Blick zu und sie sagt: „Nur alte Leute hier, und wir.“ Kaum war dieser Satz gesprochen, tadelt der große, aschblonde Mann hinter ihr seine Frau extra laut: „Liebling, du musst auch deine Tasse zurückbringen.“, guckt aber nicht seine Frau dabei an, sondern uns. Ich muss lachen. Irgendwie sind uns das zu viele Deutsche hier. Es hat auch seine Vorzüge, wenn dich niemand versteht.

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