Donnerstag, 13. November 2014

Hangzhou - Wie ein Vollkornbrot meinen Tag rettet



Oh mein Gott! Wir sind im siebten Shoppinghimmel! Nutella, Pesto, Pasta, Balsamico und sogar Vollkornbrot, im Carefour in Hangzhou gibt es einfach alles. Vollkornbrot! Könnt ihr euch das vorstellen? Das einzige Brotungetüm, das wir bisher gefunden haben, sind überteuerte, steinharte Baguettes. Der Rest ist es schon gar nicht mehr würdig, als Brot bezeichnet zu werden, denn es handelt sich hierbei eher um einen Milchbrötchenverschnitt in mehrfacher Ausführung. Groß, klein, mit Sesam- oder Puddingfüllung, mit Würstchen oder geraspeltem Fischflocken oben drauf, das ist das, was Chinesen als Brot bezeichnen. Einer meiner dramatischten Momente hier war eindeutig, als ich in eine Bäckerei kam und sie voller grünem und schwarzem Toastbrot vorfand. Es gesellte sich zu den violetten Kartoffelchips daneben. Mein Herz war gebrochen.




Idyllischer Westsee - Fiktion oder Wirklichkeit?



Der See sieht wild aus. Beinahe so ungehalten und unberechenbar wie das Meer und doch schwingt noch ein wenig Gutmütigkeit in den harschen Wellen mit. Ein paar Fischer und Männer der Einsamkeit gleiten in ihren kleinen Fischerboten nicht weit von uns entlang. Unsere Fahrräder, die wir uns am Morgen ausgeliehen haben, geben alles in ihren alten Tagen, um uns bestmöglich über die verträumten „Causeways“ des Westsees zu kutschieren. Währenddessen kommen wir an unzähligen Weiden vorbei. Sie lassen kaum eine Stelle des Ufers völlig frei und vermitteln den Eindruck, man treffe jeden Augenblick auf Monsieur Monet oder laufe Monsieur Renoir bei der Arbeit direkt in die Arme. Wäre da nicht der knallrot-leuchtende KFC am Horizont zu erkennen. 




Dienstag, 11. November 2014

Hangzhou meint es nicht gut mit uns



Tja wie soll ich es sagen? Hangzhou und wir hatten nicht den besten Start. Bevor wir hier ankamen, äußerten sich ja schon leichte Zweifel, ob es vielleicht ein wenig gewagt sein könnte, 4 Uhr in der Nacht in einer fremden Stadt anzukommen; in einer fremden, chinesischen Stadt. Hätten wir zu dem Zeitpunkt gewusst, dass wir kurz davor sein würden, entweder eines Kältetodes zu sterben oder uns mit der Diagnose „Nervenzusammenbruch“ in eine Klinik einweisen zu lassen, hätte ich keinen Fuß in diesen Zug gesetzt.


Es geht wieder los...



So meine Lieben, zwei Monate China sind es mittlerweile und wir haben eine Menge spannende Sachen erlebt, viele Menschen kennengelernt und die kuriosesten Stories im Gepäck. Von Anfang an ist alles anders gelaufen als geplant, und wenn wir ehrlich sind, ist bei uns noch immer alles andere als Alltag eingekehrt. Zum Glück! Unsere eigentliche Arbeit als Englischlehrerinnen an der Nr. 8 Middle School konnten wir erst zwei Wochen lang ausführen. Mittlerweile sind unsere Schüler auf dem neuen Campus, wir aber nicht. Unser Umzug verschiebt sich eigentlich dauerhaft seit dem 18. Oktober, an dem er planmäßig angesetzt war, und wir, nun ja, „chillen“ unser Leben! Wenn man uns im August erzählt hätte, dass wir im November immer noch aus dem Koffer leben, hätten wir ihn hundertprozentig ausgelacht. So schnell kann es gehen. 



Psst! Sissi packt aus



Alles beginnt in einem nagelneuen Starbucks bei einer Tasse Karamellmacchiato und einem kleinen, warmen, lecker-schmecker Schokomuffin. Sissi ist 27, Chinesin und ziemlich kontaktfreudig. Durch ihre einjährige, „top-secret“ Beziehung zu einem Amerikaner kann sie sehr gutes Englisch, spricht flüssig und erzählt uns vor allem Spannendes aus ihrem Leben, dem Leben in China. 


Ihr Bruder ist vor kurzem zu Hause ausgezogen und hat jetzt seine eigene Wohnung. „Na und?“, fragt ihr euch, soweit ist daran nichts ungewöhnlich. Aber passt auf, die Geschichte geht weiter. Er hat sich eine extra große Wohnung genommen, in der er homosexuellen Paaren ermöglicht, sich auf ein Date zu treffen. Auf diese Idee kam er wegen seinem besten Freund, der sich schon seit Jahren ihm gegenüber dazu bekennt. Seine Eltern dürfen davon natürlich nichts wissen, Himmel, nein! Ein absolutes Tabuthema in China



Chinesen und ihre Geschichten - Teil 2 -



In den letzten zwei Monaten haben wir schon so viele Menschen kennengelernt, ihnen zugehört, mit ihnen zusammen gegessen und gefeiert, mit ihnen gelacht und getrauert, dass man beinahe ein ganzes Buch füllen könnte. Vom penetranten Modelagenten bis zum PR-geilen Publizisten, vom einfachen Kioskbesitzer, bis zum Polizeihauptkommissar, von der lebenslustigen, westlichen Chinesin Sissi, bis zum hilfsbereiten Iren Stephen, vom chinesischen Chirurg „Doctor King“, bis hin zu feierwütigen, chinesischen Basketballstars. Die Liste ist lang. Hier sind die Menschen und ihre Geschichten: 



Impressionen: Oktober



Chinesen und ihre Geschichten - Teil 1 -



In den letzten zwei Monaten haben wir schon so viele Menschen kennengelernt, ihnen zugehört, mit ihnen zusammen gegessen und gefeiert, mit ihnen gelacht und getrauert, dass man beinahe ein ganzes Buch füllen könnte. Vom penetranten Modelagenten, bis zum PR-geilen Publizisten, vom einfachen Kioskbesitzer, bis zum Polizeihauptkommissar, von der lebenslustigen, westlichen Chinesin Sissi, bis zum hilfsbereiten Iren Stephen, vom chinesischen Chirurg „Doctor King“, bis hin zu feierwütigen, chinesischen Basketballstars. Die Liste ist lang. Hier sind die Menschen und ihre Geschichten: 



Ying & Yang - Chinas Gegensätze



Es ist nachts, 2:18 Uhr, und immer noch unglaublich heiß. Meinem harten Holzb(r)ett gelingt es zum wiederholten Male nicht, mich in den Schlaf zu wiegen. Wie ich mich so hin und her wälze, während das einzige, noch wache Lebewesen weit und breit, ein blutdurstiger Moskito, an meinem Handknöchel Gefallen gefunden hat, schießt mir eine Frage in den Kopf, die wir uns vom ersten Tag an immer wieder stellen: „Warum ist China eigentlich so gegensätzlich?“

Der Kampf ums Überleben



Es ist mal wieder Wochenende! Auch wenn das bei uns eigentlich keinen großen Unterschied macht, freuen wir uns trotzdem jedes Mal darauf. Für diese zwei Tage haben wir einen Besuch im Long-Tan-Park in Liuzhou und eine Tagestour zum Sonnenblumenfestival bei Wuxuan geplant. Zu letzterem hat uns der Student Daniel eingeladen, der dort seine Familie besuchen wollte und auf der Suche nach einer Begleitung war. Es sollte übel werden…