6 Uhr morgens, der Wecker klingelt und ich denke mir:
„Verdammt!". Schon ewig waren wir nicht mehr so früh aufgestanden. Heute muss es
aber sein, denn wir haben einen Tagesausflug nach Suzhou geplant. Nach unserer Hangzhou-Reise, ist das der zweite Anlauf die Gartenstadt zu besuchen. Das letzte Mal hatte ich mit leider kurz vorher eine Erkältung eingefangen und lag flach. Jetzt aber, ist unsere Devise.
Zugeben, eigentlich jeder, mit
dem wir gesprochen haben, meinte, ein Tag wäre viel zu kurz. Wir haben uns
trotzdem dafür entschieden und uns unsere persönlichen Highlights der Stadt
herausgepickt. Es war ein schöner Tag mit weniger gutem Wetter. Ein Tag, an dem
wir es mit Durchfragen geschafft haben, keine einziges Mal Taxi fahren zu
müssen. Stolz. Suzhou, die berühmte Stadt der kaiserlich, klassischen Gärten aus der Ming-Dynastie, von Touristen heiß geliebt und oft überrannt. Vielleicht war es fast Glück, dass es während unserem gesamten Aufenthalt kalt und nass war. Die Gärten waren jedenfalls leer und so still, dass man die Regentropfen auf eines der vielen Pavillion-Dächer prasseln hörten.
Wir betrachteten beide Gärten, den „Garten des Meisters der Netze“
und den „Garten des bescheidenen Beamten“, nur grau in grau und doch hatte es
ein gewisse Stimmung, die ich gar nicht so unpassend zu der Kulisse fand. Ich
bin nicht der größte Garten-Freak und kann den verschiedenen Stilen wenig
abgewinnen, aber trotzdem glaube ich, dass die liebevollen Anlagen ein Besuch
wert sind. Sowieso, wer Suzhou besucht, kommt unmöglich an dessen Gärten
vorbei.
Mein Highlight hat allerdings wenig mit all dem zu tun. Die
Pingjiang Road ist eine süße, saubere, touristische Straße, die trotz Starbucks
und Co. ihren Flair nicht verloren hatte. Das Besondere an ihr ist, dass sie von
Kanälen durchzogen wird, auf denen Holzboote gemächlich hin und her gleiten.
Ein wenig wie ein Miniatur-Venedig. Wir besuchten sie gleich zu Beginn gegen 9
Uhr morgens, sehr idyllisch.
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