Donnerstag, 11. Dezember 2014

Putzprogramm



Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, denn ich habe entschieden, Schluss mit dem ewigen Warten auf einen Umzug, den es sowieso nicht geben wird, Schluss mit den Ausreden. Es wird Zeit, dieses traurige Gebilde AKA Wohnung auf Vordermann zu bringen. Hauchen wir ihr ein bisschen Leben ein. Für Weihnachten. Aufs Kochen. Für mich. 


Wir haben gerade über Umwege erfahren, dass alle Pläne geändert wurden. Alles, worauf wir solange gewartet haben, warum unsere Wohnung seit Wochen im Ursprungszustand ist, ist mit einer einzigen Nachricht von unserem schnuckeligen Kotzbrocken, Patrick, zunichte gemacht wurden: „You don’t have to move.“ Vor allem: „have to“, so kann man es auch auslegen.


Nur gut, dass wir schon lange aufgehört haben, an chinesische Versprechen zu glauben und im Gegenzug angefangen haben, den Putzlappen zu schwingen. Ja, ihr habt richtig gehört. Ich putze. Das kann man jetzt glauben oder nicht, aber spätestens diese hübschen Bilder liefern Beweise dafür: 


Drei Tage habe ich für das Küchenfenster gebraucht, ungelogen. Dieses Monstrum der Fettflecken konnte kein Schwamm und kein Putzmittel der Erde in die Knie zwingen. Es gab sogar den einen Moment der Verzweiflung, in dem ich die halbe Essigflasche auf die Scheiben gekippt habe, in der Hoffnung, es würde den Schmutz irgendwie magisch wegätzen. Das ist nicht passiert, aber dafür ist jetzt der Reisessig leer. So viel dazu. 


Der Dreck, der beim Putzen an meine Hände und unter meine Fingernägel gelangt ist, war so hartnäckig, dass er sich durch Seife nicht hat lösen lassen. Er backte einfach weiter daran wie ein klebriger Kaugummi. Es hat Ewigkeiten gedauert, bis ich endlich auf die rettende Lösung gestoßen bin. Dabei ist sie so einfach. Kennt ihr diese Geschirrschrubber aus Draht? Die sind der Hammer! Wirklich. Ohne sie, hätte ich auf dieser „Kochstelle“ niemals ein einziges Lebensmittel zubereiten können.


Das war die Geschichte von meinem Küchenfester. Es gibt noch eine Reihe von Fortsetzungen, von meinem Kühlschrank,  von dem ich den Schmutz mit der Schere abkratzen musste, vom Mosquito-Gitter, das den grünen Schwamm innerhalb einer Minute in einen tiefschwarzen umgewandelt hat oder von der „Klodusche“  itself. Hätte man doch immer so viel Spaß beim Putzen. Das Resultat ist nur an keinem anderen Ort so eindeutig, wie in dieser Wohnung. Wäre ja auch ein Albtraum. 

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