Mittwoch, 8. Oktober 2014

Sanya, oder doch Hawaii?


„Aloha Hawaii“, ach nee fast…„Aloha Sanya!“ Wir fühlen uns wirklich ein bisschen wie auf Hawaii, als wir den Strand der Yalong-Bucht entlanglaufen, den kuschelweichen, weißen Sand zwischen den Zehen. Die Bucht soll die schönste der Insel Hainan sein und ist zudem der südlichste Punkt von ganz China...






 Besonders als wir die vielen Bananaboot-Stände und Essenshäuschen hinter uns gelassen und eine Stelle gefunden hatten, an der gerade keine äußerst gestellten Hochzeitsfotos geschossen wurden, wussten wir, dass es stimmte. Die Landschaft war wirklich traumhaft. Die vielen Palmen tragen Massen an Kokosnüssen, das Wasser ist so türkisblau, wie ich es vorher nie gesehen habe und der Strand für chinesische Verhältnisse geradezu idyllisch verlassen. Wir hätten Tage an dieser Stelle verbringen können, ohne dass es uns langweilig werden würde. 


Als Hostel hatten wir das Blue-Sky International Youth Hostel in Sanya gebucht, von dem aus es nur ein Katzensprung zum Meer, sowie in die Innenstadt war. Die Zimmer waren sauber und total süß eingerichtet, wie im Lonely Planet beschrieben. Uns haben allerdings die vielen Hunde gestört, die im Hostel erlaubt sind und die uns jeden Morgen aus dem Schlaf gebellt haben. Ziemlich nervig mit der Zeit. 


Ansonsten muss man sich darauf einstellen, dass Sanya nicht billig ist. Logisch, da alle Chinesen, die es sich leisten können, gerne an die schönsten Strände Chinas reisen, aber auch bei den Russen ist das Städtchen sehr beliebt. So kostet ein einfaches Strandkleid auch schnell mal 80 Euro und meine geliebte Drachenfrucht 15 Yuan statt den gewohnten 5 Yuan in Liuzhou. Starbucks ist hier im Vergleich zu anderen Cafés noch geradezu ein Schnäppchen
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Indes haben wir beschlossen, unser Frühstück, angesichts der Preise, an den einfachen Straßenständen zu kaufen. Dort gibt es frisch gebratene Pfannkuchen mit einer Füllung aus Bambusgemüse, in Bananenblättern verpackten Reis oder frittiertes Fladenbrot für wenig Geld. Am Anfang hatte ich noch Angst, mir überhaupt etwas an solchen Ständen zu gönnen. Man denkt wirklich, man fängt sich gleich Typhus ein, so wie die Kochausstattung aussieht. Mut wird hier aber belohnt. Das Essen schmeckt wirklich himmlisch und eine Lebensmittelvergiftung haben wir uns bis jetzt noch nicht eingefangen. Toi, toi, toi.


„Russki, Russki Russki?“ „Nein! Deutsch!“ So ähnlich wurden wir an jeder Ecke angesprochen. Die wenigstens hier haben wohl schon einmal Deutsche zu Gesicht bekommen und können mit der Auskunft „Deguoren“ (Deutsche) auch nicht viel anfangen. Aber, da der Ort, wie schon gesagt, total auf Tourismus getrimmt ist, wird man die „Russki“-Frager nur schwer wieder los. Jeder will seinen Kitsch verkaufen und wir sind das Ziel Nummer eins dafür. Wir reichen Europäer. Naja, man kennt ja diese Vorurteile und muss sich wohl oder übel damit arrangieren. 


Alles in allem was Sanya ein teures Traumziel, aber eines, das wir uns niemals entgehen lassen hätten. Es war die richtige Entscheidung herzukommen! Wie gut, dass wir erst nach den nationalen Feiertagen im Oktober, anfangen zu unterrichten. Da bleibt noch genug Zeit, um einen weiteren schönen Ort Chinas zu entdecken. Wie wäre es mit Sichuan? Dort führt unsere Reise als nächstes hin…




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