Chengdu a? Ja genau dort hat es uns hinverschlagen, während
den National Holidays des Landes. Ich muss sagen, dass mir die Stadt bis jetzt
nicht so gut bekommt. Das liegt nicht daran, dass ich sie nicht mag, die Stadt
war uns allen von ersten Moment an sympathisch, sondern eher an einer Portion
kalter Nudeln vom Straßenstand. Bei der Zubereitung war wohl ein bisschen zu
wenig Hygiene im Spiel oder ich war zu naiv. Ich tippe auf eine gute Mischung
aus beidem...
Diese Nudeln jedenfalls, lassen mich unseren Tagesausflug zum größten Buddha der Welt nicht mehr so schnell vergessen. Die knappen 5 Stunden Busfahrt, habe ich mir damit vertrieben, zu hoffen, dass wir bald da sind und währenddessen das Klo zu vermissen. Die chinesischen Reisebusse scheinen in diesem Fall noch nicht auf dem neuesten Stand zu sein.
In Leshan angekommen, versuche ich diese Gedanken zu
verdrängen. Der 71 Meter große Freund hilft mir ganz gut dabei. Läuft man von
weitem auf den Buddha zu, sieht man kaum, was einen erwartet. Nur ein paar kräuselige
Haare blitzen hinter dem Geländer des Aussichtsplateaus hervor, die sich auf Anhieb
nicht zuordnen lassen. Wären die vielen, aufgedrehten Chinesen also nicht
gewesen, wären wir wahrscheinlich sogar vorbeigelaufen.
Nähert man sich nun aber der Statue, stellt man schnell fest, wie riesig sie wirklich ist! Allein die Fingernägel sollen größer sein als ein durchschnittlicher Mensch, das alles von einem einzigen Mönch begonnen, der darin sein Lebenswerk sah, die Wirren des Flusses zu besänftigen und somit die Menschen seiner Umgebung zu schützen.
Vor wenigen Minuten sind wir vier dann endlich ins Hostel
zurückgekommen. Meine Beine schreien gerade in Schallplattenmanier „Hallo“, so
dass ich wieder einmal meinen Schweinehund verfluche, der mich davon abhält, Sport
zu treiben und fit zu bleiben. Mit Blick auf Elli merke ich, dass es ihr nicht
anders geht. Ach ja, aber genau in diesem Moment kommt es wieder das Gefühl,
das klar und deutlich fordert: Toilette. Ganz toll. Morgen stehen wohl Bananen
und trockener Toast auf dem Programm.
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