Donnerstag, 9. Oktober 2014

Leshan - Der größte Buddha der Welt



Chengdu a? Ja genau dort hat es uns hinverschlagen, während den National Holidays des Landes. Ich muss sagen, dass mir die Stadt bis jetzt nicht so gut bekommt. Das liegt nicht daran, dass ich sie nicht mag, die Stadt war uns allen von ersten Moment an sympathisch, sondern eher an einer Portion kalter Nudeln vom Straßenstand. Bei der Zubereitung war wohl ein bisschen zu wenig Hygiene im Spiel oder ich war zu naiv. Ich tippe auf eine gute Mischung aus beidem...


Diese Nudeln jedenfalls, lassen mich unseren Tagesausflug zum größten Buddha der Welt nicht mehr so schnell vergessen. Die knappen 5 Stunden Busfahrt, habe ich mir damit vertrieben, zu hoffen, dass wir bald da sind und währenddessen das Klo zu vermissen. Die chinesischen Reisebusse scheinen in diesem Fall noch nicht auf dem neuesten Stand zu sein. 


In Leshan angekommen, versuche ich diese Gedanken zu verdrängen. Der 71 Meter große Freund hilft mir ganz gut dabei. Läuft man von weitem auf den Buddha zu, sieht man kaum, was einen erwartet. Nur ein paar kräuselige Haare blitzen hinter dem Geländer des Aussichtsplateaus hervor, die sich auf Anhieb nicht zuordnen lassen. Wären die vielen, aufgedrehten Chinesen also nicht gewesen, wären wir wahrscheinlich sogar vorbeigelaufen. 

Nähert man sich nun aber der Statue, stellt man schnell fest, wie riesig sie wirklich ist! Allein die Fingernägel sollen größer sein als ein durchschnittlicher Mensch, das alles von einem einzigen Mönch begonnen, der darin sein Lebenswerk sah, die Wirren des Flusses zu besänftigen und somit die Menschen seiner Umgebung zu schützen. 

Diese heldenhafte Geschichte immer in Gedanken, machen wir vom Plateau aus ein paar Schnappschüsse von seinem überdimensionalen Kopf. Seine wahre Größe dagegen, lassen wir von unten, direkt vom Flussufer aus, auf uns wirken. Schnell sticht ins Auge, was für eine Ruhe diese Steinbildhauerei herüberbringt. Die Augen versprechen tiefe Entspannung, die durchaus auf einen erhöhten Konsum anderer, fragwürdiger Substanzen hinweisen könnte. Aber wir wollen den Mönchen aus dem 8 Jahrhundert mal nichts unterstellen.


Vor wenigen Minuten sind wir vier dann endlich ins Hostel zurückgekommen. Meine Beine schreien gerade in Schallplattenmanier „Hallo“, so dass ich wieder einmal meinen Schweinehund verfluche, der mich davon abhält, Sport zu treiben und fit zu bleiben. Mit Blick auf Elli merke ich, dass es ihr nicht anders geht. Ach ja, aber genau in diesem Moment kommt es wieder das Gefühl, das klar und deutlich fordert: Toilette. Ganz toll. Morgen stehen wohl Bananen und trockener Toast auf dem Programm.   



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