Freitag, 26. September 2014

Viel zu wenig Zeit in Guilin



So meine Freunde, heute ist der Tag der Tage, der Tag der Entscheidungen, der Tag überhaupt. Na gut ich übertreibe, aber im Moment fühlt es sich wirklich so an. Wir wissen überhaupt nicht, wie es weiter geht...


C‘est la vie, würden jetzt einige sagen. Aber mit umgerechnet ca. 45 Euro in der Tasche ohne Geld auf der Postbankkarte und ohne Plan, was wir bis Oktober anstellen sollen, haben wir ein mulmiges Bauchgefühl. Außerdem hat sich gerade herausgestellt, dass unsere VPNs alle nicht funktionieren. D.h. Google, Youtube, Facebook, Twitter und auch dieser Blog können nicht mehr abgerufen werden! Nachdem ich mich jetzt langsam wieder gefangen habe, schreibe ich jetzt also die Blogeinträge vor und hoffe, dass ich sie in den nächsten Tagen online stellen kann. Einige E-Mails an „Hide-me“ habe ich jedenfalls schon versendet und hoffe jetzt auf Antworten.

Mit erwartungsvollem Gesicht sitzen wir nun am Frühstückstisch mit tonnenweise chinesischen Teigtaschen, Milchbrötchen, Sesambällchen und einer großen Schale viel zu neutraler Reissuppe, um herauszufinden, zu welchem Ergebnis Paul gekommen ist. Zu gar keinem, wie wir wenig später erfahren. Zwei Mädchen aus unserer Gruppe, die momentan in Hangxian wohnen, sind kurz davor abzubrechen und alles hinzuschmeißen. Anscheinend können sie sich einfach nicht an die schwüle Hitze gewöhnen und werden von großen Spinnen geplagt. Paul will jetzt sofort hinfahren und mit ihnen reden. Was aus uns wird, weiß er noch nicht. Eine Möglichkeit wäre, dass wir morgen alle zusammen in den Zug nach Liuzhou steigen und auf gut Glück zu unseren Schulen fahren, eine andere, dass wir noch 5 Tage hier bleiben und uns ganz viel anschauen. Wir können uns in diesem Punkt einfach nicht einigen, so dass Paul uns am Ende dazu bringt, doch alle morgen schon zu fahren. Schade, hier gibt es viel zu entdecken. 
 

Die Landschaft hier ist außergewöhnlich und an vielen Ecken noch naturbelassen. Wem die Halong-Bucht in Vietnam etwas sagt, weiß wovon ich rede. Von genau dieser Seite zeigt sich auch die Landschaft Guilins und seiner Umgebung. Wir werden auf jeden Fall bald zurückkommen, um uns das kleine Yangshuo und die vielen Reisterrassen der Umgebung anzuschauen. Laut Paul fährt man von Liuzhou aus nur eine gute Stunde für umgerechnet 6 Euro. Leute ich würde sagen, der September wartet darauf ausgenutzt zu werden! Let´s do it.

Ein Tag in Guilin ist natürlich viel zu kurz, deshalb hat es gerade einmal dazu gereicht, euch ein paar erste Eindrücke einzufangen. Generell ist die Stadt sehr schön grün angelegt und auch der Li-Fluss zeigt sich von seiner besten Seite. Überall wird er durch kleine Tempel, Brücken etc. ausgeschmückt. Die Zwillingspagoden, die gleichzeitig ein Wahrzeichen der Stadt sind, erstrahlen, sobald die Sonne hinterm Horizont verschwunden ist und bringen so den Fluss zum Leuchten.  




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