Freitag, 26. September 2014

Bye Bye Hongkong



Heute heißt es: "Bye Bye Hongkong". Wir machen uns nun endgültig auf den Weg in die Tiefen Chinas ohne Starbucks an jeder Ecke. Die Frage ist nun, welchen Weg wir zum Flughafen nehmen. Da gibt es einmal das überteuerte Taxi für knapp 10 Euro, den komfortablen Bus für 4 Euro, aber der eine Stunde herumkurvt oder die U-Bahn, die mit ca. 7 Euro in der Mitte liegt, dafür aber auch einen Expresszug zum Airport bietet. Wir entscheiden uns für letzteres und ziehen am Ende das Fazit, dass es eine gute Entscheidung war...


Am riesigen Flughafen angekommen, vertiefen sich die Furchen in unserer Stirn. Wir machen uns Sorgen. Und wenn ihr jetzt denkt, Menschen, die sich hinter einem Café-Stand verstecken, um bei 35 Grad 3 Jacken, eine lange Hose und einen Schaal anzuziehen, sind total durchgedreht, liegt ihr falsch. Es sind nur wir. Wir, die schon durch stundenlanges Umpacken verzweifelt versucht haben, ihre 8 Kilo Übergewicht kostenlos durch die Gepäckabgabe zu bekommen. So standen wir dick eingepackt wie im tiefsten Winter und mit einem 14 Kilo Handgepäck am Schalter und beteten, dass sie das mit den 20 Kilo nicht zu ernst nehmen würden. Jetzt mal ganz ehrlich, 20 Kilo Gepäck für ein Jahr China ist einfach unmöglich. Ich rate euch wirklich, informiert euch bevor ihr bucht, welche Koffermaße und welches Gewicht ihr bei den verschiedenen Airlines haben dürft! Die arabischen Fluglinien wie Quatar-Airways kann ich in der Beziehung nur empfehlen. Bei denen darf man ein halbes Kamel mit an Bord nehmen, gefühlt. Bei Hongkong-Airlines sieht das schon anders aus. Glücklicherweise kümmert die aber das Handgepäck nicht die Bohne. Puh, das wäre geschafft!  

Nach dem kürzesten Flug aller Zeiten erreichen wir Guilin, wo unser Organisator und ATC-Chef Paul schon auf uns wartet. Er wird uns gleich mitteilen, dass sich spontan so ziemlich alles geändert hat. Die gute Nachricht ist, dass wir sechs Lehrer aus Luizhou wegen Renovierungsarbeiten an der Schule erst ab Oktober unterrichten sollen, für September aber trotzdem bezahlt werden. Was will man mehr?! Das Problem ist, bis dahin sind wir da auch mehr oder weniger unerwünscht und es stellt sich die Frage, wo wir über die folgenden, chinesischen Feiertage unterkommen sollen. Fakt ist, die Entscheidungen können sich jeden Tag wieder ändern und Paul will sich auch nicht festlegen. So ist das hier in China, da müssen wir uns jetzt wohl drauf einlassen. 

Das nächste Problem lässt auch nicht lange auf sich warten. Mittlerweile auf halbem Weg zum Hostel angelangt, stecken wir nun mit unseren fetten Koffern fest und warten geduldig, bis Paul einen Taxifahrer findet, der uns nicht abzocken will. Eine sehr lustige Idee ist das. Es dauert eine halbe Stunde. 

Unser Taxifahrer allerdings, krönt die ganze Fahrt noch. Er scheint besonders gerne aus seinem Fenster zu spucken, möglicherweise ein Grund, warum er uns Rabatt gewährt. Ich jedenfalls hatte Sorge, dass sein Speichel jeden Moment das Fenster verfehlt und meinem Gesicht „Hallo“ sagt. Aber Spaß bei Seite, weil das, was jetzt folgt Leute, ist knallharter Ernst. Naja, zumindest verlangen die Taxifahrer, am Ziel angekommen, plötzlich das Doppelte. Aber nicht mit Paul. Der zögert nicht lange und ruft die Polizei, nicht weil ihm die 90ct mehr etwas ausmachen würden, sondern aus Prinzip, wie er sagt. In Guilin müsst ihr wirklich aufpassen! Die Stadt ist von vorne bis hinten auf Tourismus getrimmt und die Menschen wollen an jeder Ecke euer Geld. Die Taxifahrer sind da ganz vorne mit dabei.

Zum Schluss von diesem Endloseintrag habe ich noch einen Hostel-Tipp für euch. Das Backstreet- Youth-Hostel im Zentrum von Guilin ist wirklich sehr süß eingerichtet und vor allem sauber. Außerdem trifft man hier allerlei sympathische Touristen, von Backpackern zu Aussteigern, von Deutschen zu Franzosen. Wir hatten hier sehr interessante Gespräche und konnten auch schon den ein- oder anderen Insidertipp absahnen. 

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