Shanghai ist die Stadt Chinas, wo alle hinwollen. Das, was
Shanghai für China ist, ist New York für die Staaten oder Tokyo für Japan. Aber ist
es diese Stadt wirklich wert, besichtigt zu werden? Nicht unbedingt, fanden wir
bisher immer. Eine atemberaubende Skyline gab es ja schon in Hongkong und vor
vier Jahren hatten wir einen, so gar nicht guten, Eindruck von der Stadt. Da
war Peking unser leuchtender Stadt. Heute, gerade in diesem Moment, hat sich
das geändert. Shanghai hat um Meilen aufgeholt. Es eröffnet uns ungeahnte
Welten.
Im Viertel rund um die Französische Konzession dagegen, sahen
wir ein Shanghai, das wir bisher nicht kannten. Die Stadt hat auch eine ganz
andere Seite, dort stehen süße, elegant aussehende Häuser. Wieder ein Ort, der
überhaupt nicht chinesisch zu sein scheint, mitten in der bekanntesten
Metropole Chinas. Wir finden hier unzählige Läden mit kleinen Schätzen, Kunstgalerien
und Restaurants mit Spezialitäten aus aller Welt. Das Kreuzberg Shanghai
sozusagen. Aber egal, wo man sich gerade befindet in dem Backstein-Labyrinth,
im Hintergrund stechen die dominanten Hochhäuser heraus, wie die Pilze aus dem
Waldboden und bilden einen unvergesslichen Kontrast zu dem sauberen
Vorstadtimage des Viertels.
Die Hop-in Hop-Off Stadtrundfahrt war ganz gut, um einen
Überblick über die Stadt zu bekommen und gleichzeitig durch die deutschen!
Tourguides etwas dazuzulernen. Wir haben unsere am People’s Square begonnen und
sind dann einen Tag lang über drei Routen durch die Gegend gekurvt. So hatten
wir die Möglichkeit, die Stadtteile etwas ab vom Schuss besser kennenzulernen
und Dinge, wie z.B. das EXPO-Gelände zu sehen. Man muss sich aber darauf
einstellen, dass die Bustouren noch nicht so gut organisiert sind, wie wir es
von Europa gewöhnt sind. Wir haben oft sehr lange auf Anschlüsse gewartet oder
teilweise eine halbe Stunde im Bus gesessen, bis er losgefahren ist. Die
Informationen haben sich „schallplattenartig“ wiederholt, ich kann die Texte
heute noch auswendig. „Ein Spruch im alten Shanghai war: „Ich hätte lieber ein
Bett in Puxi, als ein Zimmer in Pudong.““ Da Pudong erst seit den 90er Jahren
seinen Wandel vom Outsider zum In-Viertel hingelegt hat. Oder: „Es ist der
Huangpu-Fluss, der Shanghai mit der Welt und die Welt mit Shanghai verbindet.“
Ihr seht, sehr wirksame Technik ist das, eine Stadtrundfahrt und du kannst alle
Infos über die Metropole noch eine Woche später. Weitere Entdeckungsreisen haben uns zum Paulaner Brauhaus, zu sämtlichen, westlichen Shops der Stadt und zu einer Einkaufsmall, die unterirdisch von der U-Bahn Haltestelle People’s Square (Exit 1 +2) ausgeht, alle Gänge sind im Stil des alten Shanghai dekoriert, geführt. Aber das war nur ein Stücken von dem ganzen Kuchen. Fortsetzung folgt.
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