Mittwoch, 25. Februar 2015

Post von und nach China

Hallo Leute, ich habe beschlossen euch heute mal meine Erfahrungen mit der chinesischen Post zu berichten. Seien es Postkarten, Briefe oder Päckchen, China hat in der Hinsicht keinen guten Ruf. Vor unserer Ankunft hier, hat uns jeder mit Horrorgeschichten gewarnt, wie: „Vergesst es! Meine sind nie angekommen.“, oder: „Mein Weihnachtspäckchen wurde mir mal drei Monate später zugestellt. Ich würde es nicht riskieren.“ Wir haben es trotzdem getan. Hier sind meine Erfahrungen dazu. 


Vorweg, es ist halb so schlimm, wie alle immer sagen. Natürlich kam es im Laufe meines Aufenthalts zu einigen Problemen, trotzdem kann ich sagen, dass fast alles an seinem Bestimmungsort angekommen ist. Die einzige Ausnahme ist bis heute ein Päckchen von meiner Freundin Ana aus Deutschland. Es war ein Geschenk an uns, das sie uns nicht mehr geschafft hatte zu geben und deshalb auf eine Reise um die halben Globus geschickt hat. Es ist nie angekommen und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wo es verschütt‘ gegangen war.  
Jetzt, sechs Monate später, hat ihre Mutter einen Anruf von dem chinesischen Zoll erhalten, mit der Nachricht, dass das Päckchen nun inspiziert wird. Ich glaube das eigentliche Problem bei der Sache war, dass sie es über „BOSCH“ geschickt hat, wo ihre Mutter arbeitet. Wir warten bis zum heutigen Tag noch auf dieses Paket. 
Ansonsten, waren meine Erfahrungen in der Hinsicht aber nur positiv. Die Weihnachtspäckchen von meinen Eltern kamen nach ungeschlagenen 3,5 Wochen an, gesendet über die „DHL“. Sie hatten vorsichtshalber an allen sechs Paketseiten meine Andresse auf Chinesisch und Englisch draufgeklebt. Leider war die Ankunft nicht so reibungslos wie erwartet. Ich wurde von der Schule angerufen, dass die Päckchen nun da seien, eine halbe Stunde später traf ich voller Erwartungen im Paketbüro ein, fand aber nichts. Hatten mich zuvor noch alle drauf angesprochen, schien nun keiner mehr etwas davon wissen zu wollen. Alle hatten keine Ahnung, wo die Pakete plötzlich abgeblieben waren. Bis sich einer erbarmte, die Postfiliale anzurufen und zu fragen, was damit passiert ist. Sie hatten die Päckchen wieder mitgenommen, angeblich aus Angst es würde von Mäusen zerfressen werden. Komischerweise war eine Ecke des einen Päckchens zerstört und die Packung „Nürnberger Lebkuchen“ bereits angebrochen. Ob da wohl jemand kosten wollte? 
Bei den anderen ATC-lern in Nanning gab es dagegen nie Probleme. Einer hatte schon mehrfach Päckchen von seiner Familie erhalten, die alle nach ca. drei Wochen in China ankamen. Pia hatte sich von ihrer Mutter Winterstiefel schicken lassen, die auch nicht viel länger gebraucht haben. Auch andersherum war es oft kein Problem.  So hat Yannik an seinen Kumpel ein Paket nach Südafrika geschickt, das zwar lange unterwegs war, schließlich aber auch am richtigen Ort ankam. 
Das Versenden von Postkarten und Briefen verläuft in der Regel noch reibungsloser. Alle Karten, die ich an meine Familie geschickt habe, sind auch dort angekommen, teils zu unterschiedlichen Zeiten. Lena bekommt ständig Briefe aus allen Teilen der Welt, unter anderem Costa Rica. Also, wenn ihr nichts zu verbergen habt, traut euch ruhig von und nach China zu versenden. Aber denkt daran, Käse ist tabu.

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