Dienstag, 24. Februar 2015

Frischer Wind - Teezeremonie und Hot-Pot



Mecky und Lena sind back! Und das bedeutete ein wenig Abwechslung in unserem viel zu lässigen Februar, der nicht gerade vor Produktivität glänzte. Kaum waren sie zurück, wurden wir auch schon von Rita, einer Freundin, zum Hot-Pot Essen eingeladen. Wir trafen uns mit einigen Freunden und machten uns auf zu einem Lokal, das wir schon kannten. Wenn ihr mich fragt, liebe ich in solchen Momenten das chinesische Essen. 

Unter anderem kam auch Ritas chinesischer Trainer, der zum einen Tanzstunden gab und zum anderen Kampfsport unterrichtete. Gewagte Kombi. Er war ein lustiges Kerlchen, der Lena und mich abwechselnd als „Barbie“ bezeichnete und uns schließlich zu einem BBQ Sonntag in seinem Haus einlud. Dann wurden kräftig Pläne geschmiedet, der eine wollte einen Trinkabend daraus machen und bot an, Wodka mitzubringen, der nächste wollte mit uns Standard tanzen und Rita beschrieb, wie sie uns beibringen würde, Figuren aus aufgeblasenen Luftballons zu zaubern. Zwischendurch wurden eifrig alle Arten von Gemüse in den chinesischen Fonduetopf geworfen, als wir zufällig einem der Russen aus der MG-Bar begegneten. Es ist verrückt, langsam trifft man auf Leute, die man kennt, wenn man in der Stadt herumläuft. In der Stadt, in der 3 Millionen Einwohner leben.  



Dann verabschiedeten wir uns von Rita und gingen noch ein wenig in der Stadt bummeln. Da Mecky in wenigen Tagen zurück nach Deutschland fliegen würde, hatte sie beschlossen noch ordentlich Geld für Klamotten und Mitbringsel herauszuhauen. Ich zeigte ihnen gerade einige Läden, eine Rubrik in der ich mich deutlich ZU gut auskannte, als plötzlich eine Whats-App Nachricht von Yasi hereinschneite, in der sie schreibt, dass Allison uns gegen Nachmittag auf eine Teezeremonie eingeladen hatte. Da sie aber keine Zeit hatte zu kommen, war es an Lena, Mecky und mir hinzugehen. Damit hatten wir also auch schon unser Abendprogramm sicher. 


Wir trafen uns mit Allison 16:30Uhr an der Bücherei und fuhren zu ihrer Cousine, die einen Teeladen besaß. Sie waren alle in heller Aufregung als wir hereinkamen. Wir kosteten weißen und schwarzen Tee, sowie eine Mischung die „Puerh“ genannt wird und gut für den Magen sein sollte. In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird dieser Tee bei älteren Menschen eingesetzt, um ihre Verdauung zu schonen. Allison’s Cousine schenkte uns ein Päckchen davon und meinte nur, wir sollten ihn aufheben bis wir selber alt sind und ihn gebrauchen könnten. Er würde sich Ewigkeiten halten. Na dann. 

Ich weiß nicht, ob ich euch schon über Teezeremonien berichtet habe, aber ich sage euch, sie machen eine halbe Wissenschaft daraus. Keine Tasse ist fertig, bevor sie nicht weniger als zweimal mit dem fertig gebrühten Tee ausgewaschen wurde. D.h. der Tee wird zweimal eingeschenkt, das erste, ausgeschüttete Mal geht an den Buddha, das zweite an jemanden anders und beim dritten Mal darf er erst von uns getrunken werden. Das alles garantiert zudem die optimale Temperatur des Tee, der erst so seinen Geschmack komplett entfalten kann. 


Es traf sich ein wenig ungünstig, dass ein Cousin von Allison es auf mich abgesehen hatte. Er verfiel in eine Art Schallplattenmodus, in dem er ungefähr dreimal pro Minute meinen Namen wiederholte. Am Ende konnte er ihn immer noch nicht, es hörte sich jedes Mal eher nach „Zashi“ an. Außerdem begann er mich auf Chinesisch voll zu plappern und meine Haare immer „aus Versehen“ zu berühren. Als schon seine Verwandten selbst von seinem Benehmen genervt waren, beschlossen wir, dass es Zeit war, zu gehen. Ein weiterer, erlebnisreicher Tag in China. 


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