Mecky und Lena sind back! Und das bedeutete ein wenig
Abwechslung in unserem viel zu lässigen Februar, der nicht gerade vor
Produktivität glänzte. Kaum waren sie zurück, wurden wir auch schon von Rita,
einer Freundin, zum Hot-Pot Essen eingeladen. Wir trafen uns mit einigen
Freunden und machten uns auf zu einem Lokal, das wir schon kannten. Wenn ihr
mich fragt, liebe ich in solchen Momenten das chinesische Essen.
Dann verabschiedeten wir uns von Rita und gingen noch ein
wenig in der Stadt bummeln. Da Mecky in wenigen Tagen zurück nach Deutschland
fliegen würde, hatte sie beschlossen noch ordentlich Geld für Klamotten und
Mitbringsel herauszuhauen. Ich zeigte ihnen gerade einige Läden, eine Rubrik in
der ich mich deutlich ZU gut auskannte, als plötzlich eine Whats-App Nachricht
von Yasi hereinschneite, in der sie schreibt, dass Allison uns gegen Nachmittag
auf eine Teezeremonie eingeladen hatte. Da sie aber keine Zeit hatte zu kommen,
war es an Lena, Mecky und mir hinzugehen. Damit hatten wir also auch schon
unser Abendprogramm sicher.
Wir trafen uns mit Allison 16:30Uhr an der Bücherei und
fuhren zu ihrer Cousine, die einen Teeladen besaß. Sie waren alle in heller
Aufregung als wir hereinkamen. Wir kosteten weißen und schwarzen Tee, sowie
eine Mischung die „Puerh“ genannt wird und gut für den Magen sein sollte. In
der Traditionellen Chinesischen Medizin wird dieser Tee bei älteren Menschen
eingesetzt, um ihre Verdauung zu schonen. Allison’s Cousine schenkte uns ein
Päckchen davon und meinte nur, wir sollten ihn aufheben bis wir selber alt sind
und ihn gebrauchen könnten. Er würde sich Ewigkeiten halten. Na dann.
Ich weiß nicht, ob ich euch schon über Teezeremonien
berichtet habe, aber ich sage euch, sie machen eine halbe Wissenschaft daraus.
Keine Tasse ist fertig, bevor sie nicht weniger als zweimal mit dem fertig
gebrühten Tee ausgewaschen wurde. D.h. der Tee wird zweimal eingeschenkt, das
erste, ausgeschüttete Mal geht an den Buddha, das zweite an jemanden anders und
beim dritten Mal darf er erst von uns getrunken werden. Das alles garantiert
zudem die optimale Temperatur des Tee, der erst so seinen Geschmack komplett
entfalten kann.
Es traf sich ein wenig ungünstig, dass ein Cousin von
Allison es auf mich abgesehen hatte. Er verfiel in eine Art Schallplattenmodus,
in dem er ungefähr dreimal pro Minute meinen Namen wiederholte. Am Ende konnte
er ihn immer noch nicht, es hörte sich jedes Mal eher nach „Zashi“ an. Außerdem
begann er mich auf Chinesisch voll zu plappern und meine Haare immer „aus
Versehen“ zu berühren. Als schon seine Verwandten selbst von seinem Benehmen
genervt waren, beschlossen wir, dass es Zeit war, zu gehen. Ein weiterer,
erlebnisreicher Tag in China.
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